Rating

Unternehmensfinanzierung gestaltet sich zunehmend schwieriger. Die  Eigenkapitalvorschriften Basel II und Basel III zwingen die Banken, mehr Eigenkapital vorzuhalten und das Rating noch stärker in den Fokus der Kreditvergabe zu rücken. Das muss nicht zwingend zu negativen Folgen für Unternehmen führen, sondern lässt sich auch als Chance nutzen.

Originär sprechen Basel II  und III überhaupt nicht Unternehmen an. Basel II und Basel III richten sich nämlich an die Banken selbst. Hierunter versteht man eine europaweite Vereinheitlichung der Kreditprüfungskriterien und Kapitalunterlegungsvorschriften für Kreditinstitute.Die letzte Finanzkrise hat gezeigt, dass die Banken außerstande waren aus den bisherigen Eigenmitteln entstehende Verluste zu decken. Bislang betrug das gesamte von den Banken vorzuhaltende Eigenkapital 8%, bis 2018 müssen es 13% sein. Von besonderer Bedeutung ist dabei die sog. Kernkapitalquote. Wird diese unterschritten, ist von der Bankenaufsicht ein Insolvenzverfahren gegen das betroffene Kreditinstitut einzuleiten. Vor diesem Hintergrund steht nicht zu erwarten, daß die Banken die Basel III  Vorschriften auf die leichte Schulter nehmen.

Die Banken befürchten und richten ihre Planungen darauf aus, daß bis zu € 100 Mrd. zusätzlich benötigt werden. Die Bankensektoren werden davon unterschiedlich betroffen sein. Fest steht, daß den Banken durch die Erhöhung des Eigenkapitalanteils deutlich höhere Kosten entstehen und in bestimmten Fällen Kreditlinien reduziert werden und Neuausreichungen gestoppt werden. Und damit werden sie angesichts des gewaltigen Volumens nicht bis 2018 warten. Die Risikoeinstufung wird das Kriterium sein, mit der die Banken Höhe des Kredits und der  Zinsen bestimmen.

Damit gewinnt das Thema  Rating auch in wirtschaftlich guten Zeiten wieder Bedeutung für kleine und mittelständische Unternehmen. Für diese  dürften die Zeiten zu Ende gehen, auch bei mittelmäßigem Rating noch halbwegs günstige Kredite zu erhalten. Die Banken werden die Ausfallrisiken minimieren. Der Grad der Ausfallwahrscheinlichkeit wiederum richtet sich nach dem Rating.

Auch wenn das Rating bei den unterschiedlichen Kreditgebern nicht einheitlich ausfällt, weil Schwerpunkte anders gesetzt und gewichtet werden, richtet sich das Rating immer nach den gleichen Kriterien. Einen gewissen einheitlichen Standard setzt das System des risikogerechten Zinssatzes der öffentlichen Förderbanken (RGZS s.u.).

Dies ergibt sich aus dem Sinn und Zweck eines Ratings. Mit dem Rating soll die Ausfallwahrscheinlichkeit des Kunden innerhalb eines Jahres  möglichst genau bestimmt werden. Die statistischen Faktoren (z. B.Bilanzkennziffern), die die Ausfallwahrscheinlichkeit vorhersagen können und letztendlich die Rating-Note bestimmen, werden „Risikofaktoren“ genannt.

In Zusammenarbeit mit Ihrer Hausbank unterstützen wir Sie bei erforderlichen Verbesserungsmaßnahmen und begleiten Sie bei der Vorbereitung eines Ratings.